Ich bin selbst nicht wirklich religiös, aber mich hat es auch nicht allzu sehr gestört. Man kann es ja einfach ignorieren oder als Teil der Geschichte akzeptieren; irgendwie bringt schließlich jeder Künstler etwas von seiner Weltsicht mit in sein Werk ein, das heißt doch noch lange nicht, dass man dann automatisch indoktiniert wird, wenn man es sich zu Gemüte führt. Ich bin ja auch kein Waffennarr, nur weil ich mich mal auf ein paar Shooter eingelassen habe, denen man auch unterstellen könnte, mehr oder weniger fragwürdige Werte zu vermitteln.
Ich habe es schon erlebt, dass sich sehr religiöse Menschen an den fiktiven Göttern in Fantasy-Spielen gestört haben, das kann ich auch nicht richtig nachvollziehen, also warum dann umgekehrt eine Handvoll Bibelstellen in einem Spiel von Gläubigen so ernst nehmen? Die Geschichte hat ein paar christliche Züge, vielleicht vergleichbar mit Narnia, aber ich finde man kann auch als Agnostiker oder Atheist Spaß an dem Spiel haben. Das ist eigentlich nur ein Problem, wenn man richtig starke Abneigungen gegen Christentum und Religion im Allgemeinen hat und gar nicht darüber hinwegsehen kann. Ich selbst hab eigentlich schon gewisse Aversionen gegen aufdringliches Missionieren, aber ich hatte bei Driftmoon nicht das Gefühl, dass das die Absicht der Autoren war, es kam mir eher so vor, als ob sie halt ein bisschen einbringen, was ihnen selbst gefällt, ohne es jetzt unbedingt anderen aufdrängen zu wollen. Ich finde, Driftmoon funktioniert auch als nicht ganz so ernstes Fantasyspiel, wenn man einigermaßen offen daran geht. Aber das nur meine Meinung dazu. :)
Für die alte Version gab es übrigens ein Demo; auf der Entwicklerseite funktioniert der Link nicht mehr, aber man kriegt sie zum Beispiel noch
hier.