ElecHead Hallo!
Ich habe neulich ein kleines, sehr kurzweiliges Spiel durchgespielt: "
ElecHead"
In nur zwei Spielsitzungen war ich mit "ElecHead" durch und hatte so ziemlich alles gesehen, was es zu bieten hat.
Dennoch (oder gerade deswegen) hat es sich seinen Platz dicht an "VVVVVV (the letter V six times)" gut verdient.
An für sich ist es ein Puzzle-Plattformer-Spiel mit dem Fokus auf einer Hauptspielmechanik. Der Kopf der Spielfigur ist eine Batterie, d.h. alles was im direkten Kontakt mit der Spielfigur ist, steht unter Strom. Dadurch werden Türen geöffnet, Mechanismen ausgelöst, Plattformen bewegt oder aber Laser- bzw. Elektroschranken aktiviert. Recht früh im Spielverlauf kommt eine zweite Spielmechanik hinzu, daß man den Kopf werfen kann, um entfernter gelegene Einrichtungen mit elektrischer Energie zu versorgen. Allerdings tickt dann auch ein Count-Down herunter, da der Rest des Körpers nicht lange ohne den Batteriekopf überlebt.
Ähnlich wie "VVVVVV" gefällt mir die Reduktion auf eine wesentliche Spielmechanik und die darauf aufgebaute Erkundung verschiedenster Möglichkeiten mit derselben sehr gut.
Außerdem ist die Spielwelt gerade groß genug, um nicht beengend zu wirken, sondern Spielraum zum Erkunden und Erforschen läßt. Auf der anderen Seite ist sie klein genug, um sich selbst eine mentale Karte derselben im Kopf anzulegen und recht gut merken zu können!
Während des Spielverlaufs trifft man wiederholt auf Hindernisse, zu deren Lösung man erst den Umgang mit den abgeleiteten Spielmechaniken kennenlernen muß. Es ist zwar kein wirkliches "Metroidvania", aber man kann und will auch wieder zu bereits besuchten Orten zurück, um noch mehr Extras zu finden, alle für eines der beiden Enden erforderlichen Schlüsselobjekte einzusammeln.
Das Optionsmenü enthält auch eine Schnellreise-/Teleportfunktion, die einem auch die verfügbaren und schon eingesammelten Schlüsselobjekte je Spielabschnitt anzeigt.
Grafisch basiert das Spiel auf eine klar lesbare 2D Pixelgrafik mit einer einfachen vier Farben Palette, die man unter den Optionen jederzeit auch gegen ein von bis zu 13 unterschiedlichen Farbpaletten austauschen kann. (Zehn davon müssen erst in der Spielwelt gefunden werden. Einige bieten spielerische Vor- oder auch Nachteile.)
"ElecHead" erzählt seine Geschichte, oder besser Handlung, wortlos. Stattdessen setzt der Entwickler auf das sogenannte "Environmental Story Telling", also Elemente in der Spielwelt, die einem Hinweise oder Andeutungen geben. Es bleibt auch dem Spieler überlassen, welches der beiden Enden er/sie als das gute oder schlechte Ende interpretiert.
Die einzigen Puzzles oder Aufgaben, die mich eine Weile rätseln ließen, waren nicht auf dem kritischen Pfad, sondern nur zum Erreichen von zusätzlichen Sammelobjekten. Manchmal muß man aber auch sehr gut aufpassen, was in der Spielwelt passiert, welche Reaktionen zu beobachten sind, um auf des Rätsels Lösung zu kommen. Ein anderes Mal benötigte ich einfach nur ein bißchen Geduld...
Zuletzt ist noch positiv zu erwähnen, daß "ElecHead" technisch sehr anspruchslos ist, und dennoch gut optimiert zu sein scheint. Ich konnte keine Fehler finden, auch ist die Bildwiederholungsrate (framerate) sinnvoll begrenzt, was bei den meisten auf der Unity Engine basierten Indiespielen leider nicht der Fall ist. Daher vermute ich, daß entweder eine eigene Engine oder vielleciht Godot verwendet wurde.
Ich kann "ElecHead" jedem empfehlen, der ein kleines aber feines 2D Spiel für Zwischendurch sucht, bei dem es nicht darum geht, Gegner zu bekämpfen oder auf diese draufzuspringen, sondern einfach nur seinen Weg durch und Zweck in der Spielwelt zu finden!
Viel Spaß!
Mit freundlichen Grüßen,
foxgog